Sonntag, 30. März 2014

Kompaktkamera mit Festbrennweite zum Preis einer Spiegelreflex - Die Fujifilm X100S



Ok, ich konnte nicht widerstehen. Die zweite Fuji mit X-Trans-Sensor, und zwar die X100s liegt jetzt auch in meiner Kameratasche. Warum die X100s und nicht z.B. die X-E2?

Wie in einem vorherigen Post schon beschrieben, hatte die Fuji X100 bei der Ankündigung 2010 mein "Habenwollen"-Gen aktiviert. Mit der Zeit und natürlich nach der Veröffentlichung der unverbindlichen Preisempfehlung, zog es sich allerdings recht schnell wieder in den Standby-Modus zurück. Nichtsdestotrotz kam die X100 vom Aussehen, der Haptik und den Features, wie z.B. dem Hybrid-Sucher, einer "Traumkamera" schon recht nahe.

Über die nachfolgenden Monate und Jahre konnte man viel über Positives aber doch auch einige ärgerliche negative Aspekte über die X100 lesen. Die Bildqualität war über jeden Zweifel erhaben und konkurrierte damals locker mit teureren Spiegelreflex-Kameras. Allerdings konnte man dies leider nicht vom Autofokus und dem generellen Handling der Kamera behaupten. Das langsame Ansprechverhalten und ein in vielen Situationen sehr ungenauer Autofokus verpatzen gerade in kritischen Situationen oft die Bildaufnahme. Trotzdem fand die Kamera viele Anhänger und einige Fotografen entdeckten eine völlig neue Weise mit dem Thema Fotografie umzugehen.

Anfang 2013 veröffentlichte dann Fujifilm eine in nahezu allen Punkten verbesserte Version, die X100s. Das Design blieb bis auf minimalste Änderungen (z.B. das "S" ;-)) gleich. Die inneren Werte, wie Prozessor und Sensor wurden allerdings komplett überarbeitet und von den aktuellen X-Modellen entliehen. So erhielt die Neue den aktuellen 16MPx. X-Trans-Sensor mit integrierten Pixeln für den neuen Phasen-Autofokus, um vorallem bei gutem Licht die Fokusierzeit deutlich zu beschleunigen. Desweiteren wurde ein potenterer Bildprozessor für ein besseres Ansprechverhalten und eine schnellere Bildverarbeitungs-Geschwindigkeit integriert. Abgerundet wurde das Ganze von neuen Software-Features und Funktionen, die das Fotografieren weiter erleichtern sollten. Alles in allem ein gelungenes Gesamtpaket, dass nahezu alle Kritikpunkte der bisherigen X100-Anwender berücksichtigte.

Ja gut, klingt ja alles ganz toll, sagen nun sicher die Kritiker. Die Kamera hat doch nur ein Objektiv und dazu auch nicht mal ein Zoom. Stimmt! Allerdings besitzt die X100s mit dem 23mm Objektiv (35mm KB) eine sehr vielseitig nutzbare Brennweite, die oft auch als Reportage-Brennweite bezeichnet wird. Zusammen mit dem 50mm "Standard" sicher eine der am meisten genutzen Brennweiten überhaupt. Und den Zoom kann man zu großen Teilen durch die Füße ersetzen. Dadurch, dass man nicht die Möglichkeit bzw. Notwendigkeit hat, eine andere Brennweite einzusetzen, überdenkt man seinen Standpunkt und die Komposition genauer, als man es mit einem Zoom tun würde. Ich bin jetzt kein Verfechter von Festbrennweiten. Ich liebe die Flexibilität meines kleinen Standard-Zooms und den großen nutzbaren Brennweitenbereich. Vorallem wenn man einfach keine Möglichkeit hat nach vorne oder hinten zu gehen. Allerdings fotografiert man meiner Ansicht nach mit einem Zoom deutlich fauler und nicht so bewusst, wie mit einer festen Brennweite.

Um auch zu zeigen, dass das alles nicht nur theoretisches Gelaber und Fuji-Schönrederei ist, hier ein paar Beispiele:







Samstag, 23. November 2013

Finnland, Asien oder doch ein Smartphone statt einer Kompaktkamera? - Teil2

Es ist schon wieder einige Zeit nach meinem letzten Post vergangen und ich hatte nun genug Möglichkeiten mich mit der gelben Flunder, dem Nokia Lumia 1020, anzufreunden bzw. alle möglichen Features und "Äbs" anzutesten. Mein Fazit mit den Worten eines norddeutschen Foto-Bloggers: Echt geiler Scheiss! Ich vermisse Android keinen Meter und konnte bis auf den immer noch eingeschränkteren App-Shop keine Nachteile für mich feststellen. Im Gegenteil, die Möglichkeit Daten sehr einfach mit meinen Windows-Rechnern auszutauschen, zu synchronisieren und beidseitig bearbeiten zu können ist herrlich und erleichtert den täglichen Umgang mit Terminen, ToDo-Listen, Kontakten enorm.
  
Nokia Lumia 1020 PureView mit "Nokia Camera" App (2013) - Quelle: Nokia

Und wie fotografiert es sich mit der so hochgelobten 41-Mpx Kamera? Toll! Ok, man hat im Prinzip "nur" ein 27mm Weitwinkel mit fester 2.2er Blende. Allerdings ist die Detailauflösung für ein Handy sensationell und die eff. 38/35Mpx lassen viel Spiel für Bildausschnitte und Nachbearbeitung. Den Hardcore-Fotografen stört sicher die durch die feste Blende gleichbleibend hohe Tiefenschärfe. Wenn man sich damit aber anfreunden kann, erhält man eine Kamera, die auch dank der hervorragenden "Nokia Camera" App, Mittelklasse- und teilweise sogar Premium-Kompaktkameras in wenig nachsteht. 

Hier ein paar "Testbilder", welche das Potential der Kamera aufzeigen sollen:
Riegel - River view mobile version
"Landschaft" im 16:9 Format
Garden Scene #3
"Makro" durch 7Mpx. Auschnitt
Garden Scene
"Makro" durch 10Mpx. Ausschnitt
Riegel - Old Brewery HDR
"Software HDR" mittels Belichtungsreihe
Shining
"Stillleben" mit Cross-Entwicklung (23MPx. Ausschnitt)
'Vorderösterreich' Museum
"Architektur" in 4:3 (35MPx. Ausschnitt)

Ich denke die gezeigten Bilder sind für eine Handy-Kamera durchaus brauchbar. Natürlich muss man mit ein paar Einschränkungen leben. Der Dynamik-Umfang und das Rauschverhalten sind sicher nicht so gut, wie bei einer Premium-Kompakten. Dennoch geht Nokia's Rechnung auf, die Fülle an verfügbaren Pixeln geschickt zu einem kleineren Endbild zu verrechnen, das den Bildergebnissen anderer Handys deutlich überlegen ist. Das deutliche Mehr an Bildqualität wird ab nächstes Jahr wahrscheinlich weiter ausgebaut, wenn Nokia für das Lumia 1020 auch das Speichern von RAW-Dateien ermöglicht und die JPG-Engine weiter verbessert. Erste Beispiele im Netz zeigen schon jetzt das zu erwartende Potential bei der Weiterverarbeitung.

Sonntag, 6. Oktober 2013

Finnland, Asien oder doch ein Smartphone statt einer Kompaktkamera? - Teil1

Nokia 6210 (2000) - Quelle: Nokia
Wie schon in einem der vorherigen Posts im Detail schon angeklungen, kommt man evtl. nicht nur beim Kamerakauf sondern auch bei vielen anderen Dingen des täglichen Lebens irgendwann wieder zu seinen Ursprüngen zurück. So wie im Folgenden auch beim Handy- oder Smartphone-Kauf. Mein erstes eigenes Handy war ein Nokia 6210. Damals DAS Handy das man unbedingt haben musste. Im Vergleich zu aktuellen Smartphones konnte man damit eigentlich nur telefonieren und SMS schreiben. Es war allerdings trotz Kunststoffgehäuse sehr wertig verarbeitet und vorallem lag es toll in der Hand. Der Akku hielt problemlos mehrere Tage und auch nach mehrmaligen Herunterfallen funktionierte es immer noch klaglos. Mit der Zeit und dem stetigen Auslaufen meiner Handy-Verträge kamen natürlich immer wieder neue und "tollere" Handys auf dem Markt und auch in meinen Besitz. Langsam zeichnete sich auch die konsequente Weiterentwicklung zum Kleincomputer mit Touchscreen ab und die Akkulaufzeiten schrumpften von ca. einer Woche auf wenige Tage bzw. Stunden.


Samsung Galaxy S2 (2011) - Quelle: Samsung
Mein letztes aktuelles Handy war natürlich ein Samsung Smartphone mit Android-Betriebssystem, ein Galaxy S2. Und ich muss gestehen nach dem Nokia 6210 seit wirklich langer Zeit das erste Handy, dass ich wirklich gut fand und diesmal auch wirklich länger behalten wollte, als die normal üblichen 2 Jahre. Doch irgendwie scheinen die meisten Handys immer kurz vor Ende der Garantiezeit mit Kleinigkeiten das nerven anzufangen. Das Handy wird spürbar langsamer, manche neue App funktioniert nicht mehr richtig oder die Firmware-Updates haben das Handy mit immer neuen Features, die man meistens eh nicht nutzt, völlig überladen. Schon seit längerer Zeit hatte mich das so vielfach geliebte Android-Betriebssystem nicht mehr überzeugt. Klar, es gibt jede Menge Apps und Spiele. Allerdings braucht man am Ende immer nur die gleichen 10-15 Programme äh "Äbs" und der heruntergeladene Rest vergammelt nach einmaliger Anwendung im Speicher. Die vermutlich für den Großteil der Nutzer wichtigsten Apps, wie "Facebook", "WhatsApp", "Amazon", etc. gibt es mittlerweile auf jedem der drei großen Betriebssysteme (iOS, Android und Windows Phone).



Nokia Lumia 925 (2013) - Quelle: Nokia
Ich für meinen Teil hatte schon länger ein Auge auf die neuen Windows-Handys von Nokia geworfen, da mir als Win8-Fan die schlichte und einfach konfigurierbare Oberfläche sehr gut gefiel. Ärgerlich war allerdings der meist nicht erweiterbare Speicher, der wie z.B beim für mich sehr interessanten Lumia 925 mit 16GB mehr als nur unterdimensioniert ist. Vorallem wenn in der Werbung die hervorragende Kamera in den Vordergrund gestellt wird, die mit dem damit sicher verbundenen erhöhten Bildaufkommen den Speicher recht schnell leerfressen wird. Da vor Kurzem das Ende meines Mobilfunk-Vertrages anstand und ich mich nach günstigeren Konditionen umsah, stach mir die ersten Erfahrungsberichte aus USA zum neuen Nokia Lumia 1020 ins Auge. Es sollte der offizielle Nachfolger des bekannten 808 PureView werden.



Nokia 808 PureView (2012) - Quelle: Nokia
Das Nokia 808 PureView war Anfang letzten Jahres wie eine Bombe eingeschlagen, da es einen für ein Smartphone nicht für möglich gehaltenen Sensor beherbergte. 41 Megapixel auf einer Fläche von 1/1.2". Die meisten auch sehr teuren Kompaktkameras hatten weitaus kleinere Sensoren an Bord. Allerdings auch mit deutlich weniger Pixeln, was am Ende im direkten Bild-Vergleich meistens den Ausschlag für die Kompaktkamera gab. Nichtsdestotrotz konnte man mit dem 808 Bilder schießen, gutes Licht vorausgesetzt, die einer Kompaktkamera und im Auflösungs-vermögen wenig nachstanden. Größter Kritikpunkt und auch ausschlaggebend für den schleppenden Verkauf war das verwendete "Symbian" Betriebssystem, mit dem Nokia leider den Anschluss an "Android" verpasst hatte.



Um den Kritikern dieses vermeintlichen Unsinns ("...was braucht ein Handy 41MPx..., ....da nehm ich doch lieber meine Spiegelreflex...) ein wenig Paroli zu bieten: Eine Spiegelreflex passt nicht so gut in die Hosentasche und ja, ein Handy braucht sehr wohl viele Megapixel sofern es auf ein weit hervorstehendes Objektiv verzichten und trotzdem einen nahezu verlustfreien digitalen Zoom ermöglichen möchte. Und ein weiterer Vorteil: Bei Nachtaufnahmen wird durch die hohe Pixelanzahl beim anschließenden Herrunterrechnen auf das kleinere Endbild das Rauschen deutlich verringert und die Strukturtreue gegenüber anderen Handy-Kameras sichtbar verbessert.


Um es kurz zu machen. Das Lumia 1020 wurde mein neues Smartphone. Und ja, in GELB! Und wie sich die gelbe Flunder beim Fotografieren schlägt erzählt bald der zweite Teil.
Nokia Lumia 1020 PureView (2013) - Quelle: Nokia

Sonntag, 18. August 2013

"Einfach" mal den Mond fotografieren

Derzeit ist der Mond bei wolkenfreiem Himmel wieder sehr gut zu beobachten bzw. per Teleskop oder Kamera festzuhalten. Aus diesem Grund zieht es wieder viele Hobbyfotografen am Abend auf den Balkon, Garten oder die Straße, um den Erdtrabanten mit möglichst langer Brennweite zu Leibe zu rücken. Man muss ja schließlich mit dem Autofokus nur gut zielen und dann einfach abdrücken. Meistens sind die Ergebnisse dann doch enttäuschend. Die Bilder wirken weich, unscharf und gar nicht so spannend, wie durch das bloße Auge beobachtet. Das liegt daran, dass immer wieder ein paar grundlegende Dinge vergessen werden:

  1. Es ist am Abend oder Nacht relativ dunkel! (wer hätte es gedacht...) Die Kamera muss deshalb je nach Objektivlichtstärke sehr ruhig gehalten werden und meist müssen zusätzlich sehr hohe ISO-Empfindlichkeiten eingestellt werden.
  2. Der Mond bewegt sich! Und das nicht mal langsam. Belichtungszeiten unterhalb von 1/100s sind schon fast zu wenig, um ein wirklich scharfes Bild hinzubekommen. Wer das nicht glaubt, kann gerne mal ein Mond-Video mit fester Kameraposition aufnehmen. Er wird sich wundern wie schnell der helle Kreis aus dem Kamera-Blickfeld verschwindet.
  3. Zwischen der Kamera und dem Mond ist viel Luft. Je flacher der Mond steht, desto mehr Luftschichten müssen von dem einfallenden Licht durchdrungen werden. Da sich die Luft je nach Temperatur und Luftströmung mehr oder weniger stark bewegt und oft auch nicht besonders "sauber" ist, werden die Lichtstrahlen bis sie bei der Kamera ankommen sehr häufig abgelenkt, gefiltert bzw. komplett geschluckt. Was am Ende dann beim Betrachter ankommt, ist oft nur noch als Matsch zu bezeichnen. Der Kontrast ist flau und die Details sind verschwommen oder gar nicht mehr erkennbar.
  4. Der Vollmond ist so ziemlich das Unspannenste was man fotografieren kann. Ok, der große Vorteil am Vollmond, er ist hell! Das macht das Fotografieren mit großen Blenden und Brennweiten einfacher. Aber, er ist flach und zweidimensional. Aufgrund der fehlenden Schatten (er wird direkt von vorne angestrahlt) werden die feinen Strukturen oder Krater gar nicht erst aufgelöst. Der Mond wirkt ehr wie ein Gemälde als eine "Kugel".
Full Moon 19.03.2011
Mond 19.03.2011
Canon 1000D + Kenko 1.4x Extender + Sigma 2x Extender + Canon EF 100-400mm f/4.5-5.6L



Meine Tipps:
  1. Der Halbmond in seinen verschiedenen Ausprägungen (40-70%) ist deutlich spannender. Der seitliche Lichteinfall der Sonne erzeugt mittlere bis große Schattenwürfe, die auch kleinste Krater dreidimensional erscheinen lassen. Selbst nach etlichen Mondaufnahmen bin ich jedes Mal wieder neu erstaunt wie viel Struktur der mit dem Auge so flach erscheinende Mond zu bieten hat.
  2. Immer ein Stativ verwenden! In der Nacht und aus der Hand hat man bei langen Brennweiten (>300mm) eigentlich wenig bis gar keine Chancen auf eine vernünftige Mondaufnahme. Natürlich sollte für große und schwere Objektive bzw. Kameras auch ein entsprechend robustes Stativ verwendet werden. Die Marke ist relativ egal.
  3. Bei Spiegelreflexkameras unbedingt die Spiegelvorauslösung einschalten. Der Spiegelschlag beim Auslösen kann je nach Kamera-Typ, Stativ und vorallem bei langen Verschlusszeiten (<1/200s) leicht zu Verwacklern führen. Wird im "LiveView"-Modus fotografiert kann man sich das getrost sparen, da hier der Spiegel eh schon hochgeklappt ist.
  4. Fernauslöser oder Auslöse-Timer verwenden. In jedem Fall nicht selbst den Auslöser drücken, um jegliches Verwackeln zu vermeiden. Ein kabelgebundener oder schnurloser Fernauslöser hat sich für mich in jedem Fall bewährt, da man auch mehrer Aufnahmen schnell hintereinander auslösen kann. Zu empfehlen, wenn die Luft sehr unruhig ist. Die Chance, dass eine gute Aufnahme dabei ist, wird dadurch größer.
  5. Je größer die Brennweite, desto besser (schon klar...). Ruhig mal mit einem oder mehreren Telekonvertern "spielen". Oft wird die Qualität der Aufnahmen durch die oben erwähnten Probleme dominiert und der Schärfeverlust durch Konverter ist meist zu vernachlässigen. Außerdem kann sich nicht jeder ein 800mm f/5.6 mit 2-fach Konverter und eine High-ISO-DSLR leisten.
  6. Nach meiner Erfahrung sind nur wirklich sternenklare, kalte Nächte mit hochstehendem Mond gute Vorraussetzungen für tolle Mondaufnahmen. Das heißt nicht, dass man im Hochsommer keine Mondbilder schießen kann. Im Winter sind die Chancen auf einen klaren und ruhigen Himmel einfach größer
  7. Als letzter Punkt: Sofern die Kamera einen "LiveView"-Modus besitzen sollte, ist dieser immer dem optischen Sucher vorzuziehen. Mit den zusätzlich verfügbaren Vergrößerungs-Möglichkeiten läßt sich der gewählte Bildausschnitt manuell mit dem Objektiv-Fokusring sehr genau scharf stellen. Auf den Autofokus, sofern dieser bei hohen Blenden und wenig Licht noch funktionieren sollte, verlasse ich mich persönlich nicht. 
Wenn man die meisten aufgeführten Punkte beherzigt, dann wird man mit einer hohen Wahrscheinlichkeit mit guten und scharfen Bildern belohnt. Das folgende Bild habe ich erst vor einigen Tagen mit einer exotischen Kamera-Objektiv-Kombination aufgenommen. Weitere Bilder gibt es auf meiner Flickr-Homepage

Moon 17.06.2013
Mond 15.08.2013
Fujifilm X-E1 + XF-EF Adapter + 1.4x Kenko Konverter + 2x Sigma Konverter + Canon EF 100-400mm f/4.5-5.6L

Und wenn man sich Mühe gibt und ein wenig Zeit investiert, sind auch mal Aufnahmen von Jupiter und ein paar seiner Monde drin:

Jupiter and Moons 18.02.2013
Jupiter und Monde (Europa + Ganymed)
Canon 600D + Kenko 1.4x Extender + Sigma 2x Extender + Canon EF 100-400mm f/4.5-5.6L

Samstag, 3. August 2013

Mit der X-E1 und dem XF55-200mm im Zoo

Am letzten Montag galt es das neue Fujinon XF55-200mm im Duisburger Zoo ausgiebig zu testen. Normalerweise bin ich bei solchen Besuchen mit einer Canon 1D MkII und dem EF100-400mm unterwegs. Allerdings ist das Gewicht, gerade bei den aktuellen Temperaturen, nicht zu unterschätzen. Nach ein zwei Stunden im Zoo reicht es einem dann normalerweise schon. Diesmal hatte ich "nur" meine kleine X-E1 und das neue XF55-200mm Telezoom dabei. Beides zusammen wiegt nicht mal ein 1kg und damit deutlich weniger als die 1D oder das EF100-400mm alleine. 

Natürlich muss man bezüglich der Reichweite bzw. der Brennweite nur mit 200mm (300mm KB) leben. Für die allermeisten Tiere ist das aber mehr als ausreichend. Wirklich wirkungsvolle Nahaufnahmen oder Tierportraits lassen sich nur in wenigen Zoos und auch nur bei wirklich realistischer Umgebung bewerkstelligen. Die Kamera-Objektiv-Kombination liegt gut in der Hand und läßt sich mit einem passenden Kameragurt wirklich bequem und auch über längere Zeit problemlos tragen. Der Autofokus ist sehr leise und in den meisten Fällen auch ausreichend schnell. Die anfänglichen Autofokusprobleme der neuen X-Kameras wurden mittlerweile durch einige Firmware-Updates nahezu beseigt. Nur noch sehr selten wünscht man sich den zuverlässigeren Phasen-Autofokus einer Spiegelreflex zurück. Der Bildstabilisator ist vorallem bei wenig Licht sehr hilfreich und eine Klasse für sich. Wenn man mit entsprechender Ruhe zu Werke geht, dann sind die versprochenen 4.5 Blendenstufen durchaus machbar.

Lange Rede kurzer Sinn, der erste Besuch mit der kleinen Fuji und dem neuen Telezoom im Zoo haben mich überzeugt. Es muss nicht immer eine dicke SLR mit weißen Objektiv sein, um gute Bilder von Zoo-Tieren schießen zu können. Gerade die Lowlight-Fähigkeiten der X-E1 zeigen so mancher DSLR wo der Hammer hängt. Selbst mit meiner 1D MkII wären Bilder jenseits von ISO1600 nicht mehr sinnvoll machbar gewesen. Bei der X-E1 muss ich mir bis ISO6400 keine Gedanken machen. Ich erhalte angepasst an die jeweiligen Lichtverhältnisse das bestmögliche Ergebnis.

Beispielbilder:

Panthera tigris altaica
ISO1000

Koala #2
ISO1250

Koala #4
ISO6400

African Elefant
ISO400

Weitere Bilder gibt es auf meine Flickr-Seite

Samstag, 20. Juli 2013

Von Fuji zu Canon und zurück - Teil3

Die X-E1

Mehrere Monate nach der Einführung des X-Systems und der X-PRO1 kündigte Fujifilm einen zweiten X-Body an, die X-E1. Mit dem sehr eleganten Design und einer weiteren Farbvariante in Silber/Schwarz war sie ein echter Hingucker. Fujifilm übernahm einen Großteil der Funktionen der X-PRO1, verzichtete aber auf den optischen Sucher. Was sich im Nachhinein als wenig problematisch erwies, da der eingebaute elektronische Sucher auf der Höhe der Zeit war. Einzig die etwas träge Anzeige des Sucherbilds dämpfte die Freude ein wenig. Alles in allem war und ist die X-E1 eine kleine X-PRO1 mit allen positiven Eigenschaften der großen Schwester. Für mich war nun endlich klar. Das sollte meine neue Kamera werden!

Fujifilm X-E1 (Frontansicht) - Quelle: Fujifilm

Fujifilm X-E1 (Rückansicht) - Quelle: Fujifilm

Canon und oder Fuji?

Neue Kamera gut und schön. Allerdings benötigt man auch Objektive, um damit Bilder schießen zu können. Und auch hier lies Fujifilm nichts anbrennen. Mit der X-PRO1 wurden drei  überzeugende Festbrennweiten (18mm, 35mm, 60mm) veröffentlicht, die in den darauffolgenden Monaten durch weitere herausragende Gläser (14mm, 18-55mm, 55-200mm) ergänzt wurden. Für die Zukunft sind natürlich weitere Objektive (23mm, 10-24mm etc.) angekündigt, die dann nahezu jeden Fotografen zufriedenstellen sollten.

Nun hatte ich ja lange Jahre auf Canon gesetzt und war auch bisher sehr zufrieden mit der Ausrüstung. Allerdings nervten mich in letzter Zeit immer wieder das hohe Gewicht, dass man mit sich herumschleppen musste. Mit einer Canon 5D und 2 Normal-Zooms ist man gleich bei 2kg Taschengewicht angelangt. Selbst für kurze Städtetrips ist das einfach zu viel. Mit der Bildqualität meiner 5D bzw. 1D MkII war ich zwar auch zufrieden, dennoch nervten gerade bei Landschaftsaufnahmen die arg eingeschränkte Dynamik. Klar, man kann hier auf Filter bzw. HDR ausweichen. Hierfür benötigt man allerdings einiges an Vorbereitungszeit und die Nachbearbeitung ist nicht weniger aufwendig. Hier sind andere Kamerahersteller, wie Nikon, Sony und mittlerweile auch Fujifilm, an Canon vorbeigezogen. Und abgesehen von den überteuren Profimodellen, tat sich bei der Bildqualität auch recht wenig. Im Gegenteil. Canon setzte bei den Einstiegsmodellen bis hin zur semi-professionellen 7D über mehrere Jahre auf den gleichen und mittlerweile nicht mehr konkurrenzfähigen 18MPx-Sensor. Zumal auch die langerwartete und erste spiegellose Canon, die EOS M, leider ein Rohrgrepierer zu werden schien. Für mich war nun endlich die Zeit gekommen zu entscheiden, ob ich weiter auf Canon (z.B. 6D) setzen bzw. etwas Neues auszuprobieren sollte. Und da kam wie gesagt Fujifilm mit dem X-Trans-Sensor...

Fujifilm X-E1 - Quelle: Fujifilm

Weg mit dem überflüssigen Zeug

Nach und nach verkaufte ich Teile meiner Canon-Ausrüstung und beschränkte mich nur noch auf die notwendigen Dinge bzw. Objektive. Letztlich war das eigentlich schon längst überfällig gewesen, da ich nur noch eine Handvoll an Objektiven überhaupt noch verwendete. Der Erlös verwandelte sich dann in eine X-E1 mit 18-55mm "Kit" und mittlerweile noch drei zusätzlichen Fuji-Objektiven.  Und Weitere sind in der Planung. Die Schultertasche mit Kamera und 4 Objektiven wiegt nun knapp über 1kg.

Mittwoch, 17. Juli 2013

Von Fuji zu Canon und zurück - Teil2

Gar nicht mal so klein!

Mein erster Eindruck von der X-PRO1 war gemischt. Sie war letztlich größer als ich erwartet hatte und das Design war zwar schon in Richtung "Retro" aber immer noch sehr modern. Der Charme der X100 war meiner Ansicht nach nicht annähernd erreicht. Was man dabei aber nicht vergessen darf, die X-PRO1 war augenscheinlich als Arbeitstier für Fotografen entworfen und nicht für ambitionierte Nostalgiker.

Fujifilm X-PRO1 (Frontansicht) - Quelle: Fujifilm
Technisch gesehen war und ist sie auf der Höhe der Zeit und mit dem neuartigen Sensor-Design, wie viele Tests und Erfahrungen von Fotografen mittlerweile gezeigt haben, den Modellen von Canon und Nikon ebenbürtig. Nichtsdestotrotz oder gerade deshalb war der Verkaufspreis der X-PRO1 relativ hoch im Vergleich zu anderen Systemkameras. Dies und die Konzentration auf Festbrennweiten als erste "Kit"-Linsen sollten vermutlich den Anspruch Fujifilms, beim Leica-Klientel zu wildern, untermauern.

Fujifilm X-PRO1 (Rückseite) - Quelle: Fujifilm

Entschleunigtes Fotografieren

Tatsächlich gab es mit der Zeit immer mehr Fotografen, die ihre liebgewonnene Canon oder Nikon-Ausrüstung teilweise oder sogar komplett verkauften, um auf eine X-PRO1 und die wenigen Festbrennweiten umzusteigen. Für den Großteil war der entscheidende Faktor der wieder erwachende Spaß am Fotografieren. Wie zur analogen Zeit wird die Blendenöffnung wieder direkt am Objektiv und die Verschlusszeiten über ein solides Drehrad neben dem Auslöser eingestellt. Der ganze elektronische "Schnickschnack" scheint das Fotografieren nicht mehr zu dominieren, sondern nur noch maßvoll zu unterstützen. Es sieht gerade so aus, als hätte Fujifilm das digitale Fotografieren entschleunigt und den Schwerpunkt wieder auf das Motiv und den Weg dorthin gelegt.

Fujifilm X-PRO1 (Oberseite) - Quelle: Fujifilm